Pragmatic/Experiential Method for Improving Relationships (Pragmatisch Erfahrungsorientierte Methode) von Brent Atkinson

Letzten Herbst durfte ich die Arbeit von Brent Atkinson von der Couples Clinic kennenlernen und bin begeistert von seiner Therapie, die individuelle Ansatzmöglichkeiten für beide Beziehungspartner entwickelt.

 

Ausgangslage

Es gibt Menschen, die über wirksame Beziehungsfertigkeiten haben – von denen lernen wir. Sie verfügen über Verhaltensweisen, damit Partner sie gut behandelt, und können Konflikte (den Hauptstressor ungünstiger Beziehungen) ohne Schaden bewältigen.

 

Was macht eine „erfolgreiche“ Beziehung aus?

Longitudinal-Studien von John Gottman im „Love Lab“: Aus 15 Minuten Konversation zwischen Paaren ist Verlauf der Beziehung voraussagbar (zu 91%!!!), vor allem aussagekräftig: Reaktion auf Verhalten des Partners und Beziehungsangebote. Kritischer Moment ist dann, wenn man mit dem Partner unzufrieden ist – die Reaktion darauf ist ausschlaggebend, ob eine Eskalation des Konflikts oder Offenheit beim Partner erzeugt wird. 

Ziel ist es also selbst offen und flexibel gegenüber dem Partner zu sein als auch sich diejenigen Verhaltensweisen anzueignen, die den Partner offen und flexibel werden lassen. Wir lernen vom Modell erfolgreicher Beziehungen.

 

Konflikte in Beziehungen

Die meisten Konflikte in einer Beziehung  beruhen auf irrtümlicher Schuldzuweisung. Sie ist der Ursprung von ungünstigen Reaktionen auf Verhalten des Partner und erzeugen belastende Konflikte.

Die meiste Zeit, in der Partner miteinander unzufrieden sind, beruht jedoch nicht auf objektiven Fehlern des Anderen!

69% der Unzufriedenheit entsteht durch die Unterschiedlichkeiten im Nervensystem. Menschen sind unterschiedlich "gestrickt" und haben unterschiedliche Bedürfnisse, insbesondere unter Stress. Dass wir genetisch unterschiedlich aufgebaute Partner aussuchen, ist aber nicht dumm, sondern evolutionär sehr sinnvoll. So stellen wir sicher, dass notfalls einer von uns die richtige Strategie wählt und das Überleben des Nachwuchses sichern kann.

 

Atkinson bestimmt 4 Konflikttypen, welche in einer Beziehung auftreten. Diese können je nach Thematik innerhalb einer Beziehung wechseln, häufig spielen sich allerdings mit der Zeit bestimmte Rollen ein. Alle vier Konflikttypen tragen zum ungünstig verlaufenden Konflikt bei und jeder davon kann etwas ändern - selbstverständlich an der eigenen Strategie, nicht an derjenigen des Anderen! 

 

An "erfolgreichen"  Beziehungen können wir sehen, dass günstiges Konfliktverhalten den Anderen zu  einer ebenfalls günstige Strategie verleitet.